Kleiner Laufbericht vom Airportrun Hannover /Halbmarathon 22.03.2015
Hinten kackt die Ente! ...oder, muss ein Halbmarathon immer gleich lang sein?
Nach leckeren Nudeltellern am Abend hab ich fein geschlafen.
Beim Blick aus dem Fenster durfte ich heute Morgen eine senkrecht wehende Deutschlandfahne auf dem Nachbargrundstück wahrnehmen. Aha, also ein Windrennen...
Frühstücken und los. Bei 1°C scheppert die Musik aus den Autoboxen, ich bin gut drauf und mache kein Geheimnis daraus.
Mit 10 Minuten Verspätung dann der Startschuss.
Heuer erstmalig als Repräsentant des SC Bad Münder, wenn auch nur auf der Läuferliste denn ich hatte keinerlei Aufdrucke auf meinem Shirt.
Oh je, die rennen alle los wie die Irren denke ich und suche mir erst einmal eine kleine Gruppe in der ich gegen den Wind mitsegle. Im Schnitt ging das mit knapp über 4er Pace.
Dann ändert sich die Richtung und der Wind drückt uns etwas vor sich her. Ich mache hin und wieder auch mal Tempo in der Gruppe um nicht negativ aufzufallen. Es läuft!
Im nächsten Gegenwindstück will keiner so richtig übernehmen und so beschließen ich, mit einer zackigen Tempoverschärfung auf die nur 50m entfernte Kleingruppe aufzuschließen. Es gelingt mir gut und nicht mein schwerer Atem kündigt mich bei ihnen an sondern die nagelnden Hyperspeed 5. Ich fühle mich wirklich gut. 10km liegen nun hinter mir und alles ist wie geölt.
Alle Läufer um mich herum tippen allerdings nervös an ihren Uhren herum. Da stehen schon mal um die 200m zu viel auf dem Tacho. Was soll's denke ich und akzeptiere die Tatsache, heute einen Ultrahalbmarathon zu laufen, klaglos.
Ich hab mich nun schon lange von meinem vorgenannten Intervall erholt und beschließen noch einen draufzulegen. Mir folgt keiner. Die Schritte und das husten meiner ehemaligen Begleiter werden leiser und verstummen bald ganz. 50 m sollte ich nun locker auf die zusammengelaufene Gruppe von ca. 7 Mann haben.
"Ihr holt mich nur über meine Leiche" spricht meine innere Stimme und ich Laufe mit Rückenwind auf die nächste 180° Wendemarke zu.
Die ersten kommen mir schon entgegen und ich freue mich für die Burschen. Die sind echt schnell und man nickt sich zustimmend, respektvoll an.
OK, die hinter mir interessieren mich nicht mehr, denen habe ich jetzt schon gehörig Land abgenommen. 200 und 400m vor mir sind Zwei in Sichtweite, auf die würde ich allzu gern aufschließen...
Also jetzt Tempo ab km 15, da geht noch was.
Den einen hole ich bei km 17 auf einem Bergaufgegenwindstuck. Ich bündele alle Kraft vor dem Überholvorgang und Fege vorbei. Er versucht im Windschatten den Anschluss zu halten, aber nicht heute- nicht mit mir!
Auf den Anderen im bordeauxroten Shirt kann ich trotz Pace von unter 4 min nicht mehr aufschließen. Mir fehlten ca. 50-70 m. Er war zu schnell, das geht in Ordnung. Im Ziel hab ich mich bei ihm aber noch bedankt, weil er gefühlt mein Leuchtturm war der mich angetrieben hat.
Apropos Ziel, im Augenwinkel konnte ich die tickende Uhr sehen. Nur ganz kurz weil die 10 k Läufer und Walker ebenfalls auf der Zielgeraden waren.
Das letzte was ich erkennen konnte war 1:26:58h, meine Uhr habe ich bei 1:27:01 erreicht....und 21,540m
...alle anderen Läufer hatten ebenfalls 300-400 m zu viel auf der Uhr. Ah, nicht amtlich vermessene Strecke und Streckendebüt, Sachen gibt's....
So oder so, ein Klasse Lauf. Sehr geprägt von Taktik und Spaß. Über den Daumen auch schön die 51\49- Regel eingehalten.
Die Ergebnislisten sind noch nicht fertig und somit habe ich keine „offizielle Zeit“. Im Grunde aber vollkommen Wurscht.
Den tollen Sonntag hab ich dann noch mit Zoobesuch bis 18:00 Uhr komplettiert.
Sport frei!